Du hast es sicher schon mitbekommen: Ich betone gern und viel, dass wir im Coaching eine andere Rolle einnehmen als sonst. Dass wir nicht beraten, sondern fragen. Dass wir keine Tipps geben, sondern einen Rahmen für Reflexion. Damit unsere Kund*innen ihre eigenen Lösungen finden können. Das ist die Quintessenz dessen, wieso wir überhaupt als Coaches gebucht werden: Alles andere hat unsere Kundin sehr wahrscheinlich schon ausprobiert. Sie ist bereits so weit gekommen – es fehlt nur noch der letzte Schritt, um vom Wissen ins Tun zu kommen. Was sie jetzt definitiv nicht braucht, sind weitere Ratschläge. Oder unsere Strategien und Empfehlungen. Vielleicht findet sie die zwar interessant, aber sie werden sie nicht über die unsichtbare Schwelle bringen, vor der sie steht.
Ich muss dir etwas gestehen…
Ich weiß das alles. Und doch muss ich dir etwas gestehen: Manchmal denke ich trotzdem noch, ich wüsste es besser als meine Kundinnen. Und will ihnen ganz unbedingt einen heißen Tipp geben.
Vielleicht kennst du das von dir selbst auch und ärgerst dich, wenn du dich dabei „erwischst“. Du hast recht damit, ideal ist es nicht. Und doch ist es ganz natürlich, denn wir stecken sooo viel in der Rolle der Problemlöserin, dass es verständlicherweise verlockend ist, viel Zeit in dieser bekannten und beliebten Rolle zu verbringen. Das geht ja oft schon früh morgens zu Hause mit der eigenen Familie los, wenn du zum Beispiel weißt, wo alles ist, was die Anderen suchen.
Mach es transparent
Wichtig ist, dass du es bemerkst, wenn es dir im Coaching passiert. Und dann etwas anderes machst. Oder aber in dem Moment bewusst entscheidest, aus der Coach-Rolle raus zu gehen, weil es gerade etwas anderes braucht. Auch das mache ich seeeehr oft. Allerdings: Ich mache das immer (!!!) transparent für meine Kundin. Ich sage ihr ganz einfach, dass ich kurz die Rollen wechsle und ich in welche ich jeweils schlüpfe. Und ich frage sie immer (!!!), ob das okay für sie ist.
Sei anders als die alten Chefs
Die Voraussetzung für diese Rollenflexibilität ist, dass du dir der verschiedenen Rollen wirklich bewusst bist und sie auch bewusst auswählst. Wenn du eher das Gefühl hast, die Rolle wählt dich statt umgekehrt, macht es Sinn, dass du deine Kompetenzen in diesem Bereich stärkst. Dein Ziel ist es schließlich, deine Kundin so in ihre Selbstwirksamkeit (= sie findet ihre eigene Lösung, die für sie und ihre Situation passt, und die SIE SELBST umsetzen kann) zu begleiten, dass sie dich nicht mehr braucht. What?! Japp. Du machst dich überflüssig. Ansonsten bist du wie der alte Chef, der denkt, ohne ihn läuft nix. Gute Chef*innen waren schon immer die, die sich selbst überflüssig machen. Neudeutsch: Empowerment.
Zugewandtheit ist der Schlüssel
Ich bin überzeugt davon, dass wirklich erfolgreiche Unternehmer*innen genau das richtig machen: Sie sind ihren Kund*innen zugewandt. Das bedeutet für mich, dass sie:
- zuhören (und zwar auch und besonders, wenn es Kritik gibt)
- Fragen stellen (auch da hilft danach das Zuhören)
- wirklich neugierig sind
- echtes Interesse zeigen an den Bedürfnissen ihrer Kund*innen
- nicht nur interessiert sind und zuhören, sondern dann auch Taten folgen lassen
Ein wesentlicher Schlüssel, um deine Kund*innen diese Zugewandtheit wirklich spüren zu lassen, ist die Qualität deines Coachings. Für manche von uns ist Coaching nur ein Teil des Angebots. Für andere ist es der Kern. So oder so: Hier machst du den echten Unterschied. Hier begeisterst du. Oder du enttäuschst.
Deine Kundin entwickelt sich. Geh mit.
Ja, du kannst auch ohne hohe Coaching-Qualität erfolgreich sein mit deinem Business. Ich halte das allerdings für kein nachhaltiges Geschäftsmodell. Sobald deine Kund*innen eine gewisse Entwicklung durchlaufen haben in deinem Expert*innen-Thema, erwarten sie irgendwann mehr von dir. Nämlich eine echte Transformation ihres eigenen Business. Und die kannst du nicht von außen in Form von Anleitungen und, Butter bei die Fische, der anmaßenden Haltung anstoßen, dass du es am besten weißt.
Wenn du jetzt den Gedanken hast: „Hmmm, vielleicht sollte ich da doch nochmal ran… aber eine Coaching-Ausbildung will ich echt nicht machen.“ – dann kannst du erleichtert durchatmen. Ich biete dir eine Abkürzung an. Geh mit mir ins Sparring und finde heraus, an welchen Stellen du dich noch entwickeln kannst und vor allem wie. Das geht im 1:1 oder in meinem Gruppen-Programm, das ich im Herbst launche. Vernetz dich mit mir in den sozialen Medien und bleib auf dem Laufenden, wenn dich das interessiert.
Let’s get ready to rumble!
Deine Saskia