To read this article in English, please scroll down. Ich hatte gestern die Ehre, zu Gast zu sein bei einem meiner Boxtrainer, Rüdiger May, der in seinem Format „LIGHTS OUT“ verschiedene Interviewpartner einlädt. Er verbindet in seinen Gesprächen den Boxsport mit der jeweiligen Expertise des Gastes, was für mich ein super spannendes Format ist. Wir haben uns, klar, über Kommunikation im (Box-)Sport unterhalten. Nicht nur hat mir das riesigen Spaß gemacht, ich habe auch mal wieder viel dazugelernt.
Als Rüdiger mich vor ein paar Wochen gefragt hat, ob ich Lust hätte, die September-Folge mit ihm zu gestalten, habe ich sofort ja gesagt. Und dann kam nahtlos meine Frage: „Wie kann ich mich vorbereiten?“ Rüdigers Antwort war für mich ziemlich herausfordernd. Er sagte nämlich: „Du brauchst Dich nicht vorzubereiten. Wir reden einfach.“ Puh. Echt jetzt? Das ist ziemlich harter Tobak für meinen inneren Perfektionisten. Ja, ich arbeite sehr gern im Freestyle, wann immer es geht. Freiheit steht mir gut. Da kommen mir meist richtig tolle Ideen. Gleichzeitig habe ich im Laufe der Jahre über mich gelernt, dass ich meine allerbesten Leistungen immer dann abrufen kann, wenn ich mich grob vorbereite, also sozusagen den Rahmen gesteckt habe, um mich dann innerhalb dieses Rahmens frei zu bewegen. Wenn ich einen Vortrag halte, weiß ich zum Beispiel immer ganz genau, was meine jeweils ersten und letzten drei Sätze sein werden. Dazwischen lasse ich mir gern den Freiraum, situativ auf den Kontext und die Menschen, die mir hoffentlich ihre Aufmerksamkeit schenken, einzugehen. Ich glaube, dass mich das ausmacht und eine meiner größten Stärken ist.
Wenn mir nun aber jemand, in diesem Falle Rüdiger, sagt, dass ich keinen Rahmen stecken muss, beschert mir das erstmal leichte Panik. Was, wenn ich dann gar nichts zu sagen habe? Und schon gar nichts Klares, was ja aus naheliegenden Gründen mein Aushängeschild sein sollte? Ich bin bekennender Vielredner und Sprechdenker – und das verstärkt sich definitiv in Situationen, in denen ich verunsichert bin (aka Stress habe – unter Stress machen wir mehr von dem, was in der Entspannung gut für uns funktioniert). Das beobachte ich auch regelmäßig bei anderen Menschen in meinen Coachings und Trainings: Oft haben wir ein wahnsinniges Bedürfnis, unsere Unsicherheit mit Worten zu übertünchen. Needless to say: Das klappt in der Regel so semi. Wir unterliegen dem Irrglauben, dass, je wortreicher wir uns erklären, je mehr Schleifen wir drehen, wir den Anderen mit unserer vermeintlichen Eloquenz unter den Tisch reden können und er vielleicht gar nicht merkt, dass wir im Grunde komplett ahnungsbefreit sind. Davor hatte ich also echt Schiss. Ich fürchte sogar, dass das in Teilen gestern genau so passiert ist. Ich bin gespannt, wie ich es empfinden werde, wenn ich das fertige Video analysiere.
Besonders interessant ist für mich dabei jetzt, dass ich mit dieser „Finde den Fehler“-Haltung und meinem Fokus auf mein vermeintliches Versagen genau das Gegenteil von dem praktiziere, was ich Rüdiger gestern geraten habe. Er wollte nämlich von mir wissen, wie er in seiner Rolle als Trainer die Kommunikation mit seinem Athleten vor, während und nach dem Kampf so optimal wie möglich gestalten kann. Selbstverständlich greift Rüdiger auf einen reichen Erfahrungsschatz aus seiner aktiven Zeit als Boxer zurück und versucht nun, es möglichst noch besser zu machen als seine Trainer damals. Nun hat ihn vor allem interessiert, wie ich als Kommunikations-Expertin das sehe: Was sind Kardinalsfehler? Was ist stattdessen zu empfehlen?
Ich habe ihm geantwortet, dass aus meiner Sicht einer der größten Fehler eines Trainers sein kann, wenn er oder sie den Fokus auf die Schwachpunkte des Sportlers legt. In der Regel weiß ein Profisportler auch ohne das Zutun des Trainers, wenn etwas nicht gut lief. Ich finde es deshalb wenig hilfreich, wenn die Aufmerksamkeit des Sportlers noch stärker auf den Fehler gerichtet wird, indem von außen zusätzlich darauf hingewiesen wird. Durch das Finger-in-die-Wunde-Legen erhebe ich mich – gewollt oder ungewollt – über den anderen. In der Transaktionsanalyse nach dem Psychologen Eric Berne sprechen wir hier vom sogenannten „kritischen Eltern-Ich“, aus dem heraus kommuniziert wird. Daraufhin lassen sich in der Regel zwei wesentliche Reaktionsmöglichkeiten des „Gerügten“ beobachten: 1. Trotz bis hin zur Rebellion (Berne nennt das „rebellisches Kind-Ich“) oder 2. Angepasstheit bis hin zur Selbstkasteiung („angepasstes Kind-Ich“). Beides sind Verhaltensmuster, die langfristig gesehen eine echte Entwicklung unmöglich machen. Ziel ist die Kommunikation auf Augenhöhe: von „Erwachsenem-Ich“ zu „Erwachsenem-Ich“. Mein Erfahrung ist übrigens, dass ich auch und besonders wirkungsvoll mit Kindern auf dieser vermeintlich den Erwachsenen vorbehaltenen Ebene kommunizieren kann. Und, Dir ist es längst klar, auch im Unternehmens-Kontext macht es Sinn, sich dieser Dynamiken bewusst zu sein. Allzu oft verleitet uns unsere Rolle als Führungskraft dazu, den Mitarbeiter aus dem kritischen oder auch aus seinem nicht weniger hässlichen Pendant, dem fürsorglichen Eltern-Ich, heraus anzusprechen. Beides ist übergriffig und führt selten zum gewünschten Ergebnis.
Denk jetzt nicht an einen rosa Elefanten
Was also ist hilfreich, wenn es nicht so gut läuft – im Ring oder im Job-Kontext? Wie sollte der Trainer bzw. die Führungskraft (Du kannst das beim Weiterlesen beliebig gleichsetzen) mit dem Sportler bzw. dem Mitarbeiter (dito) kommunizieren? Für mich ist das ganz klar: Sobald ich als Trainer den Fokus auf das lege, was gut läuft, und das auch ausspreche, versetze ich den Boxer mental deutlich schneller in die Lage, weiter auf diese Kompetenzen zuzugreifen. Beim Fokus auf die Fehler ist das Gegenteil der Fall: Das Risiko, dass der Boxer in eine Abwärtsspirale fällt, ist hoch. Das menschliche Gehirn braucht um ein Vielfaches länger dafür, die Negation in eine zielgerichtete Aktion umzuwandeln. Das liegt daran, dass die Gehirnhälfte, die für Bilder, Emotionen und Erlebnisse zuständig ist, diese nur in positiver Form herstellen kann. Obwohl die andere Gehirnhälfte, die für die Logik zuständig ist, die Botschaft mit dem „Nicht“ versteht, kann die andere Seite sie nicht weiter verarbeiten. Das ist der Grund dafür, dass wir sofort an den berüchtigten rosa Elefanten denken, wenn jemand uns auffordert, jetzt auf keinen Fall an einen rosa Elefanten zu denken. (Ich bin ziemlich sicher, dass Du gerade an einen rosa Elefanten denkst.) Es kommt also in den beiden Hirnhälften etwas Unterschiedliches an – und das führt zu Verwirrung im Gehirn. Klarheit erreiche ich demnach dann, wenn ich von vornherein eine positive Botschaft sende. Erst recht, wenn ich wenig Zeit habe und die Aufmerksamkeit meines Empfängers durch den einen oder anderen Treffer des Gegners vielleicht beeinträchtigt ist. Im systemischen Coaching arbeite ich bei der Zielformulierung ausschließlich lösungsorientiert und lasse jegliche Negation des Klienten sofort von ihm auflösen. Diese Negationen sind meist ein Produkt der logischen Gehirnhälfte. Das Umwandeln mache ich mit der Frage: „Was möchtest Du stattdessen?“ So kann im Klienten eine Vision, ein Bild des angestrebten Zustands entstehen. Ohne die bleibt sein Gehirn vermutlich in der Verwirrung stecken und es passiert schlicht nichts.
Wenn ich also will, dass mein Sportler mit den bestmöglichen mentalen Voraussetzungen in den Ring steigt, ist es hilfreich, schon in der Vorbereitung den Fokus auf die Stärken zu legen. Und auf das, was er tun soll. Dabei kann man auch gern verschiedene Szenarien durchspielen: Was, wenn der Gegner etwas anderes tut, als wir antizipiert hatten? Damit der Boxer schnell wieder in seine innere Mitte zurückfindet, kann der Trainer ihn durch positive, lösungsorientierte Botschaften unterstützen. Dabei gilt für mich die magische Drei: Maximal drei Botschaften zur Zeit. Ansonsten kommt es eventuell zur nächsten Verwirrung des Gehirns. Kurze, knappe Sätze, die mehrfach mantra-artig wiederholt werden. Wichtig finde ich, dass der Trainer sich dabei selbst gut beobachtet: Sobald er spürt, dass er eher seinen eigenen Stress runterfahren will durch das Sprechen, sollte er aufhören. Sonst kann auch das kippen und den Sportler nerven.
Was hat gut geklappt? Was willst Du beim nächsten Mal anders machen?
Was aber ist mit der Analyse im Nachhinein? Selbstverständlich ist es für die Entwicklung auch entscheidend, mögliche Fehler der Vergangenheit schnell zu analysieren und ebenso zügig eine alternative Vorgehensweise für die Zukunft zu entwickeln. Agilität, Du erinnerst Dich. Meine Empfehlung für die Analyse: Falls der Kampf gewonnen ist, bitte den Erfolg erstmal genießen. Falls nicht, kann man ein wenig schneller in die Analyse einsteigen. Analyse heißt für mich übrigens nicht nur Fehler-Analyse, sondern ich will doch auch analysieren, was besonders gut funktioniert hat, damit sichergestellt ist, dass sich das verankert und kein Zufallsprodukt ist. Deshalb macht es Sinn, erstmal mit dem zu starten, was gut funktioniert hat. Jede Niederlage, auch wenn sie noch so eindeutig war, bringt auch etwas mit sich, das gut war. Immer. Ich finde es gut, wenn der Trainer zuerst den Sportler sprechen lässt: Was hat gut geklappt? Dann kann der Trainer ergänzen und/oder bestätigen. Dann ist wieder der Boxer dran: Was willst Du beim nächsten Mal anders machen? Diese Frage finde ich deutlich stärker lösungsorientiert als die Frage nach den Dingen, die nicht funktioniert haben. Das ist sozusagen die „Was möchtest Du stattdessen“-Frage aus dem Coaching. Noch besser wird es, wenn danach auch die Trainerleistung entsprechend analysiert wird – von beiden gemeinsam. Das ist vielleicht manchmal noch etwas ungewohnt. Auch darüber haben Rüdiger und ich uns gestern unterhalten: Die alte hierarchische Denke ist schon noch da. Nach dem Motto: 1. Der Trainer hat immer Recht. 2. Hat er Unrecht, gilt Regel Nr. 1. Ja, es gibt Situationen, in denen es gut ist, wenn der Boxer auf den Trainer hört, auch wenn er anderer Meinung ist. Das funktoniert aber nur, wenn die Beziehung sich ansonsten auf Augenhöhe bewegt. Nur dann ist gemeinsame Entwicklung möglich. Je mehr Vertrauen aufgebaut wurde zwischen beiden, desto leichter fällt es, sich in der jeweiligen Rolle wohl zu fühlen. Und das geht gut durch Transparenz, durch Austausch, durch Dialog. Damit ich mich dem anderen kontextbezogen unterordnen kann, muss ich loslassen können. Und das geht mit Vertrauen erstaunlich gut. So habe ich es übrigens gestern auch geschafft, mich aus meiner Panik- in die Lernzone zu bewegen. Ich habe Rüdiger vertraut, dass er mir den Rahmen gibt, meine Leitplanken, in denen ich mich bewegen kann. Das Loslassen, das Abgeben der Verantwortung ist der Schlüssel dazu. Und auch der Trainer muss loslassen, nämlich in dem Moment, in dem sein Schützling im Ring steht. Die Verantwortung für den Kampf übernimmt in diesem Moment der Boxer. Jetzt ist die Verantwortung des Trainers ein Mal mehr, den Gesamtüberblick zu behalten und seine Kommunikation an seinen Boxer anzupassen. Wenig hilfreich sind Floskeln wie „Ruhig, Junge!“ oder ähnliches, besonders wenn der Boxer bereits ganz ruhig ist. Das entlarvt dann leider oft die Ideenlosigkeit des Trainers. Deshalb ist es so wichtig, im engen Austausch mit dem Sportler schon in der Vorbereitung herauszuarbeiten, wie er tickt, was er braucht, was ihn motiviert. Das erfordert Zeit für die Selbstreflexion. Und die steht auch dem Trainer gut. In vielen Fällen kann hier ein Mental Coach wertvolle Unterstützung liefern.
Vielleicht fehlte mir gestern vor der Kamera ab und zu genau dieser Trainer in meiner Ecke (wir saßen tatsächlich im Boxring), der meine Aufmerksamkeit auf meine Stärken richtet. Der mir mit ruhiger, lauter (ja, das geht gleichzeitig) Stimme sagt: „Back to base!“ Zurück an die Basis. So nennt Rüdiger das, wenn sein Boxer im übertragenden Sinne den Reset-Knopf drücken und sich auf seine drei sicheren Bänke besinnen soll. Bei einem Boxer kann das sowas sein wie die Doppeldeckung, der Jab und die Atmung. Bei mir wäre das in diesem Kontext das Vertrauen in meine Klarheit, meine Erfahrung und meine Kenntnis über die neurowissenschaftlichen Hintergründe zwischenmenschlicher Kommunikation. Ich habe mir das Kommando „Back to base“ sofort abgespeichert und werde es mit Sicherheit nicht nur heute Abend im Ring beim Sparring, sondern auch in der nächsten beruflichen Situation nutzen, in der ich vielleicht den Kontakt zu meinen Stärken kurzzeitig verliere. Und das kann eben sowohl im sportlichen Wettkampf als auch im Job passieren, wenn es a) eine unvorhergesehene Abweichung vom Plan gibt oder b) es gar keinen Plan, also einen Rahmen, gab.
Wenn Du Lust hast, kannst Du für Dich mal schauen, an welchen Stellen meine beiden Fragen zur Analyse für Dich passen könnten:
- Was hat gut geklappt?
- Was willst Du beim nächsten Mal anders machen?
Das kannst Du gut als Übung für Dich allein machen. Es geht aber auch im Team oder mit Mitarbeitern – sofern Du Dich dann auch selbst den Fragen stellst und Deine Antworten teilst.
Ich bin sehr gespannt auf Deine Rückmeldungen!
Bis nächsten Freitag. Bleib klar.
Deine Saskia
„Back to base“ – How focussing on your strengths leaves you invincible
Yesterday I had the honor of being the guest of one of my boxing trainers, Rüdiger May, who invites various interviewees in his “LIGHTS OUT” format. In his conversations, he combines boxing with the respective expertise of the guest, which is a super exciting format for me. We talked, of course, about communication in boxing. Not only was it great fun, I also learned a lot.
When Rüdiger asked me a few weeks ago whether I would like to do the September episode with him, I immediately said yes. And then my question came seamlessly: “How can I prepare?” Rüdiger’s answer was quite challenging for me. Because he said, “You don’t need to prepare. We just talk.” Phew. Really now? That’s pretty tough stuff for my inner perfectionist. Yes, I really enjoy working freestyle whenever I can. Freedom suits me well. I usually get really great ideas. At the same time, over the years I have learned that I can always deliver my very best performance when I prepare roughly, have, so to speak, set the framework in order to then move freely within this framework. When I give a lecture, for example, I always know exactly what my first and last three sentences will be. In between, I like to allow myself the freedom to react to the context and the people who will hopefully pay attention to me. I think that’s what defines me and is one of my greatest strengths.
But if someone, in this case Rüdiger, tells me that I don’t have to set a frame, it gives me a slight panic at first. What if I have nothing to say when it comes to it? And certainly nothing clear, which I am trying to be a figurehead for? I am an avowed talk-a-lot – and that definitely increases in situations in which I am insecure (aka under stress – that’s when we do more of what works well for us in relaxation). I also regularly observe this in other people in my coaching and training sessions: We often have an insane need to cover up our insecurity with words. Needless to say: It usually works semi-well. We are subject to the mistaken belief that the more verbose we explain ourselves, the more loops we turn, we can talk to the other with our supposed eloquence and he or she may not even notice that we are basically completely free of knowledge. I’m afraid that this, in part, happened to me yesterday. I’m curious how I will feel when I analyze the finished video.
What is particularly interesting for me is that with this “find the mistake” attitude and my focus on my supposed failure, I am practicing exactly the opposite of what I advised Rüdiger yesterday. He wanted to know from me how he, in his role as a coach, can make communication with his athletes as optimal as possible before, during and after the fight. Of course, Rüdiger draws on a wealth of experience from his active time as a boxer and is now trying to do it even better than his trainers back then. He was mainly interested in how I, as a communication expert, see it: What are cardinal errors? What do I recommend instead?
I replied that from my point of view, one of the biggest mistakes a coach can make can be when he or she focuses on the athlete’s weak points. As a rule, a professional athlete knows when something is not going well, even without the assistance of the coach. I therefore find it unhelpful if the athlete’s attention is focused even more strongly on the error by also pointing it out from outside. By putting my finger in the wound, I rise – intentionally or unintentionally – above the other. In the transactional analysis according to the psychologist Eric Berne we speak of the so-called “critical parent-self” from which communication takes place. Thereupon two main reaction possibilities of the “reprimanded” can usually be observed: 1. Defiance up to rebellion (Berne calls this “rebellious child-self”) or 2. conformance up to self-mortification (“adapted child-self”). Both are behavior patterns that make real development impossible in the long term. The aim is to communicate on an equal footing: from “adult self” to “adult self”. By the way, my experience is that I can also and particularly effectively communicate with children on this level that is supposedly reserved for adults. And, it has long been clear to you that in a company context it also makes sense to be aware of these dynamics.
All too often, our role as managers leads us to address the employee from the critical or his no less ugly counterpart, the caring parent-self. Both are overreaching and rarely lead to the desired result.
Do not think about a pink elephant
So what is helpful when things are not going so well – in the ring or in a job context? How should the coach or manager (you can equate this as you like while reading on) communicate with the athlete or employee (ditto)? For me it is very clear: As soon as I, as a coach, focus on what is going well and express it, I mentally enable the boxer to continue to access these skills much faster. When it comes to focusing on the mistakes, the opposite is the case: the risk of the boxer falling into a downward spiral is high. The human brain takes many times longer to convert the negation into a targeted action. This is because the half of the brain, which is responsible for images, emotions and experiences, can only produce them in a positive form. Although the other half of the brain, which is responsible for the logic, understands the message with the “not”, the other side cannot process it further. That’s why we immediately think of the infamous pink elephant when someone tells us not to think about a pink elephant. (I’m pretty sure you’re thinking of a pink elephant right now.) So there is something different going on in the two halves of the brain – and that creates confusion in the brain. Accordingly, I achieve clarity when I send a positive message from the start. Especially when I have little time and the attention of my recipient may be impaired by one or the other hit from the opponent. In systemic coaching, I work exclusively in a solution-oriented manner when formulating goals and let the client resolve any negation immediately. These negations are mostly a product of the logical half of the brain. I do the transformation with the question: „What do you want instead?“ In this way, a vision, an image of the desired state can arise in the client. Without it, his or her brain will probably get stuck in confusion and nothing will happen.
So if I want my athlete to get into the ring with the best possible mental prerequisites, it is helpful to focus on strengths as early as the preparation stage. You can also play through different scenarios: What if the opponent does something different than we had anticipated? The coach can support the boxer with positive, solution-oriented messages so that the boxer can quickly find his way back to his inner center. The magic three apply once again: a maximum of three messages at a time. Otherwise, it may lead to the next confusion of the brain. Short, concise sentences that are repeated several times in a mantra-like manner. I think it’s important that the coach observes himself carefully: as soon as he feels that he wants to reduce his own stress by speaking, he should stop. Otherwise he can start to annoy the athlete.
What went well? What do you want to do differently next time?
But what about the retrospective analysis? Of course, it is also crucial for development to quickly analyze possible past mistakes and just as quickly to develop an alternative approach for the future. Agility, remember? My recommendation for the analysis: If the fight is won, please enjoy the success first. If not, you can get into the analysis a little faster. For me, analysis doesn’t just mean error analysis, but I also want to analyze what worked particularly well to ensure that it is anchored and not a coincidence. So it makes sense to start with what worked well. Every defeat, no matter how clear, brings with it something that was good. Always. I think it’s good when the coach lets the athlete speak first: What went well? Then the coach can add and/or confirm. Then it’s the boxer’s turn again: What do you want to do differently next time? I find this question much more solution-oriented than the question about the things that didn’t work. This is, so to speak, the „What do you want instead“ question from my own work as a systemic coach. It gets even better if the coache’s performance is analyzed accordingly – by both of them together. Maybe that’s still a bit strange at times. Rüdiger and I also talked about this yesterday: The old hierarchical thinking is still there. According to the motto: 1. The coach is always right. 2. If he is wrong, rule No. 1 applies. Yes, there are situations in which it is good for the boxer to listen to the coach, even if he disagrees. But that only works if the relationship is otherwise on an equal footing. Only then is joint development possible. The more trust has been built between the two, the easier it is to feel comfortable in the respective role. And that works well through transparency, through exchange, through dialogue. So that I can subordinate myself to the other contextually, I have to be able to let go. And that works amazingly well with trust. By the way, yesterday I managed to move from my panic zone to the learning zone. I trusted Rüdiger to give me the framework, my guard rails, in which I can move. Letting go, relinquishing responsibility is the key to this. And the coach also has to let go, namely at the moment when his protégé is in the ring. At this point, the boxer takes responsibility for the fight. Now the coach’s responsibility is once more to see the big picture and to adapt his communication to his boxer. Phrases such as „Calm, boy!“ or the like are not very helpful, especially if the boxer is already very calm. Unfortunately, that often reveals the coach’s lack of ideas. That is why it is so important to work closely with the athlete in preparation to find out what makes him tick, what he needs, what motivates him. That takes time for self-reflection. And it looks good on the coach too. In many cases, a mental coach can provide valuable support here.
Maybe yesterday in front of the camera I missed this very coach in my corner (we were actually in the boxing ring) who directs my attention to my strengths. Who says to me in a calm, loud (yes, that works at the same time) voice: „Back to base!“ This is what Rüdiger calls it when his boxer is supposed to press the reset button in the figurative sense and remember his three safe banks. For a boxer, it can be something like double coverage, jab and breathing. For me, in this context, that would be trust in my clarity, my experience and my knowledge of the neuroscientific background of interpersonal communication. I immediately mentally recorded the command „Back to base“ and I will certainly use it not only tonight in the ring when sparring, but also in the next professional situation in which I might lose contact with my strengths for a short time. And that can happen both in sporting competitions and at work if there is a) an unforeseen deviation from the plan or b) there was no plan at all, i.e. a framework.
If you feel like it, you can take a look at my two questions about the analysis for yourself:
- What went well?
- What do you want to do differently next time?
You can do this well as an exercise by yourself. But it is also possible in a team or with employees – as long as you all ask yourself the questions and share your answers.
I am really looking forward to your feedback!
Till next Friday. Stay clear.
Yours, Saskia