Wie Du mit der Frage „Wofür“ endlich Deine Ziele erreichst

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Wie Du mit der Frage "Wofür" endlich Deine Ziele erreichst

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Kennst Du das auch? Du setzt Dir ein Ziel, bist total motiviert, es zu erreichen, legst los – und nach ein paar Wochen fragst Du Dich, warum zur Hölle Du Dir das aufgehalst hast? Und das auch noch vollkommen freiwillig? Ich stecke gerade mitten in so einer Krux.

Zugegeben, ich hab‘ mir viel vorgenommen, was das Bloggen betrifft. Ich schreibe jede Woche einen neuen Artikel. Und mir ist dabei total wichtig, nicht irgendein irrelevantes Blabla zu schreiben, sondern ich möchte stattdessen über Dinge schreiben, die für meine Leser interessant/neu/spannend oder – Minimalziel – zumindest unterhaltsam sind. Das Bloggen an sich ist dabei für mich nur ein Unterziel. Mein ganz großes Lebensziel ist es, die Welt in meinem Einflussbereich positiv zu verändern (*Einspieler Superhelden-Geräusch*). Dass das mein Ziel ist, habe ich bei einer Visionsarbeit herausgefunden, wo es darum ging, mit meinem eigenen Sinn in Kontakt zu kommen. Die große Frage war dabei: Wofür bin ich eigentlich da? Wir Systemiker fragen quasi dauernd nach dem Wofür: „Wofür wäre das gut? … Und wofür wäre das gut? … Und wofür wäre das dann gut?“

Nach dem „Wofür“ gefragt zu werden kann ziemlich aufwühlend sein, jedenfalls ist es das für mich. Und gleichzeitig sehr erkenntnisreich, denn sobald Du den Sinn kennst, kannst Du Deine Ziele danach ausrichten. Der Mensch an sich ist da recht einfach gestrickt, denn der innere Schweinehund (meiner heißt Schlendrian) macht meistens Sitz und Platz und Bleib, wenn er merkt, dass unser Vorhaben Sinn-getrieben ist. Neudeutsch und im Zusammenhang mit „New Work“ wird dieser gute alte Sinn konsequenterweise „Purpose“ genannt. Wäre ja sonst verwirrend, deutsch und englisch zu vermischen. Außerdem klingt es cooler. (Oh Gott, jetzt mache ich das auch schon….)

Meine Blog-Artikel sind also ein Schritt auf dem Weg hin zur Erfüllung meines Sinns. Man sollte meinen, dass mir also nichts passieren kann, was die Umsetzung betrifft, wenn man der Kraft des Sinns vertraut. Gleichzeitig passiert es komischerweise (meistens so ab Mittwochnachmittag), dass ich leichte Anflüge von Panikattacken bekomme, wenn ich daran denke, dass ich ja am Freitag wieder einen Artikel schreiben „muss“. Super hilfreich ist es in diesem Szenario dann, wenn wohlmeinende Menschen in meinem Umfeld mich fragen, ob mir das nicht manchmal zu stressig wird, jede Woche ein Artikel sei ja auch echt ganz schön viel. Das hört der Schlendrian natürlich sofort und hebt schon mal erwartungsvoll den Kopf vom Boden. Er flüstert mir zu: „Hey, hör doch, die anderen finden auch, dass das viel zu krass ist! Wir können ruhig auf alle zwei Wochen gehen.“ Aus, Schlendrian! Böser Schweinehund!

Meine Analyse dazu ist, dass ich den Kontakt zum Sinn verliere. Das ist erstmal nicht schlimm, so lange ich das merke (Reflexion, da bist Du ja wieder, alter Freund!). Und mich dann wieder an den Sinn erinnere.

Noch dramatischer kannst Du Dir das vorstellen, wenn das Ziel von anderen gesetzt und zu Deinem gemacht wurde. In Unternehmen passiert das täglich. Dagegen spricht jetzt an sich erstmal nichts, denn ohne Ziele wird es aus meiner Sicht für jede Unternehmung schwierig, irgendetwas zu erreichen. Nur: Ich unterstelle, dass ganz oft der Sinn hinter diesen Zielen nicht klar ist. Im schlimmsten Fall noch nicht mal demjenigen, der das Unternehmen vermeintlich führt. Vielleicht ist ihr oder ihm der Sinn aber auch klar, nur wird versäumt, diesen mit allen anderen zu teilen. Und mit teilen meine ich nicht, irgendwelche Zahlen in 12pt auf Powerpoint-Slides zu schreiben und die dann im Townhall Meeting zu präsentieren. Wenn an der Stelle also die Hausaufgaben nicht gemacht wurden, muss man sich nicht wundern, wenn irgendwie nix passiert. Dafür, dass es eigentlich recht einfach ist, eine Vision zu teilen, schockiert mich das immer wieder. Voraussetzung ist natürlich, dass eine Vision da ist.

Die Unternehmensspitze wünscht sich oft von mir in meiner Arbeit, dass ich „die Leute motivieren“ soll. Und das am besten innerhalb eines Tages. Das finde ich immer sehr spannend. (So nehme ich den Auftrag übrigens niemals an, das wäre absolut unseriös. Ich kläre in solchen Fällen den Auftrag, bis ich einen habe, den ich umsetzen kann.) In meinem Ideal-Szenario mit meinem idealen Kunden würde ich erstmal Visionsarbeit mit dem Auftraggeber machen. Und diese Vision gepaart mit dem Sinn würden wir dann für die Mannschaft runterbrechen. So einen Auftrag hatte ich bisher genau ein Mal. Komisch, oder?

Sowohl für Ziele, die Du Dir selbst setzt, als auch für die, die Du vielleicht anderen setzt oder von anderen gesetzt bekommst, gilt also: Es lohnt sich, nach dem Wofür zu fragen. Dann braucht es auch keine Motivation von außen mehr. Die klappt langfristig eh nicht, wenn Du mich fragst. Simon Sinek hat dazu seinen legendären TED-Talk „Start with Why“ gemacht. Ich würde dieses „Why“, also „Warum“, in ein „Wofür“ („What for“) verändern. Das ist doch dasselbe, sagst Du? Für mich bringt ein Warum tendenziell schneller ein Gefühl von Defensive mit sich. Das Wofür eröffnet bei mir Raum zur Reflexion. Fühl mal in Dich rein, ob das für Dich auch stimmt. Im Umkehrschluss bedeutet das für mich übrigens auch, dass diejenigen Ziele, für die Du kein überzeugendes Wofür findest, zumindest mal mit einem Fragezeichen versehen werden könnten.

So, und jetzt habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

  1. Ich bin wieder im Kontakt mit dem „Wofür schreibe ich eigentlich jede Woche diese Artikel?“
  2. Mein Artikel ist fertig. 🙂

Zum Abschluss habe ich für Dich noch ein paar Reflexionsfragen, die Dir helfen können, Deine Motivation wieder zu finden:

  1. Wofür ist das gut, wenn ich mein Ziel xy erreiche?
  2. Und wofür ist das dann gut?
  3. Und wofür ist das dann gut?
  4. Und was wird dadurch für mich möglich? (Danke an Nora Zekorn für meine neue Lieblingsfrage!)

Es ist wirklich erstaunlich, wie die Kraft des Wofür uns fokussieren kann. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Experimentieren! Ich für meinen Teil werde mich genau an dieses Gefühl erinnern, wenn ich morgen mein Lauftraining vor mir her schiebe. Gewöhn‘ Dich dran, Schlendrian! Du kannst ja liegen bleiben.

Bis nächsten Freitag! Bleibt klar.

Eure Saskia

How you can finally reach your goals by asking „what for“

Do you know the feeling? You set a goal for yourself, you’re totally motivated to achieve it, get started – and after a few weeks you’re wondering why the hell you took it on? And that completely voluntarily? I’m in the middle of such a hitch.

Admittedly, I have set myself high goals when it comes to blogging. I write a new article every week. And it is totally important to me not to write any irrelevant blah, but instead I want to write about things that are interesting/new/exciting for my readers or – minimally – at least entertaining. Blogging itself is only a sub-goal for me. My big goal in life is to change the world in my sphere of influence (*superhero sound*). I found out that this is my goal during a so-called visionary work, which was about coming into contact with my own purpose. The big question was: What am I actually here for? We systemic people keep asking what for: “What would that be good for? … And what would that be good for? … And what would that be good for?“

Being asked „what for“ can be quite challenging, at least for me it is. And at the same time very insightful, because as soon as you know the meaning, you can align your goals accordingly. The human being is quite simple, because the inner „Schweinehund“ (swine dog), which is a German expression for lack of willpower, (mine is called „Schlendrian“, which is German for „being in a rut“) usually sits and stays when he realizes that our project is meaning-driven. 

So my blog articles are a step towards fulfilling my purpose. One would think that nothing can happen to me regarding implementation if you trust the power of meaning. At the same time, strangely enough (usually from Wednesday afternoon onwards), I get slight touches of panic attacks when I think that I „have to“ write an article again on Friday. In this scenario, it is super helpful (not!) when well-meaning people around me ask me whether it sometimes becomes too stressful for me, that an article every week is really a lot. Of course, Schlendrian hears that immediately and lifts his head from the floor in anticipation. He whispers to me: „Hey, listen, the others also think that this is far too much! We can go to every two weeks.” Drop it, Schlendrian! Bad dog!

My analysis of this is that I am losing touch with my purpose. That is not a bad thing as long as I notice it (reflection, there you are again, old friend!). And then remember the purpose again.

You can imagine this even more dramatically if the goal has been set by others and made yours. This happens every day in companies. Nothing speaks against this at first, because without goals it will be difficult to accomplish anything. Only: I assume that the purpose behind these goals is often not clear. In the worst case, not even to the one who supposedly runs the company. Perhaps the purpose is clear to him or her, only the obligation to share it with everyone else is neglected. And by sharing I don’t mean to write any numbers in 12pt on PowerPoint slides and then present them in the townhall meeting. If you didn’t do your homework there, you should not be surprised if nothing happens. Considering that is actually quite easy to share a vision, I am shocked by this again and again. The prerequisite is of course that there is a vision. 

Top management often asks me to „motivate the staff“. Preferably within a day. I find that to be a very interesting request. (By the way, I never accept that kind of order, that would be absolutely untrustworthy of me. In such cases, I clarify the order until I have one that I can implement.) In my ideal scenario with my ideal customer, I would first do vision work with the client. And we would then break this vision together with the purpose down for the team. So far I have had exactly one such job. Weird, isn’t it?

For goals that you set yourself as well as for those that you may set for others or that others may set for you, the following applies: it is worth asking what for. Then there is no longer any need for external motivation. It won’t work in the long run anyway if you ask me. Simon Sinek did his legendary TED talk “Start with Why” on this. I would change his „why“ into a „what for“. It’s the same thing, you say? For me, a „why“ tends to bring a feeling of defense more quickly. „What for“ opens up room for reflection. Search inside yourself if that’s true for you too. Conversely, for me, this also means that those goals for which you cannot find a convincing „what for“ should at least be challenged.

So, now I’ve killed two birds with one stone:

  1. I am again in contact with the „What do I actually write these articles for every week?“
  2. My article is finished. 🙂

Finally, I have a few questions of reflection for you that can help you find your motivation again:

  • What is it good for if I reach my goal xy?
  • Then what would that be good for?
  • Then what would that be good for?
  • And what would that make possible for me? (Thanks to Nora Zekorn for my new favorite question!)

It’s really amazing how the power of „what for“ can bring us back our focus. Good luck experimenting! For my part, I will remember this feeling when I procrastinate my running training tomorrow. Get used to it, Schlendrian! You can stay put.

Till next Friday! Stay clear.

Yours, Saskia

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